Ausdrucksmalen nach Laurence Fotheringham
Laurence Fotheringham sprach im Zusammenhang mit der Ausbildung zur Malbegleitung von Lehr- und Wanderjahren. Für ihn lag darin die Erkenntnis, dass künftige Malbegleiter:innen selbst einen inneren Weg gehen müssen, der über reines Anhäufen von Wissen hinausgeht. Kompetenz erwerben sie vor allem durch Selbsterfahrung.
Über viele Jahre leitete Laurence Fotheringham diese Ausbildung an zwei Standorten der Karl-Kübel-Stiftung, dem Odenwald-Institut und dem Osterberg-Institut. Mittlerweile hat er die Ausbildung in die Hände eines Teams gelegt: Margot Saak-Bitterling, Charlotte Schlotheuber, Michael Podszun und Jutta Ittel. Sie haben die Methode und die Ausbildungsangebote ständig erweitert und vertieft.
Nach Schließung des Osterberg-Instituts gab Margot Saak-Bitterling die Leitung ebenfalls weiter an Britta Vogel in Essen und Martina Kaltenbach in Stellshagen/Ostsee. Wer sich nun zum Malbegleiter oder zur Malbegleiterin im Ausdrucksmalen nach Laurence Fotheringham ausbilden lassen möchte, kann das in Deutschland an unterschiedlichen Orten bei unterschiedlichen Malleiterinnen tun. Daher wollen wir festhalten an der ursprünglichen Bezeichnung „Lehr- und Wanderjahre“ und verstehen darunter die gesamte Grundausbildung, die über fast zwei Jahre hinweg Übungspraxis und Theorie mit einem kontinuierlichen Selbsterfahrungsprozess verbindet. Die Teilnehmenden lernen von Anfang an in einer festen Ausbildungsgruppe, in der sie Halt und Unterstützung bekommen. Lernen findet, wo immer möglich, über kreatives Spielen statt, sodass die künftigen Malbegleiter:innen ein möglichst breites Spektrum ihrer Fähigkeiten erfahren können.
Die Ausbildungsangebote der Vertiefung bieten zusätzliches Hintergrundwissen und therapeutisches Handwerkszeug, das Ausdrucksmalbegleiter:innen in ihrer Arbeit mit Erwachsenen und Kindern unterstützt.
Die Bilder, die wir malen, sind der sichtbare Ausdruck unseres inneren, emotionalen Lebens.
Ausdrucksmalen ist der Prozess, diese Bilder zu finden und ihnen eine sichtbare Form zu geben.
Es ist ein Prozess, in dem alle Sinne, Verstand, Gefühle und Intuition teilhaben, ein kreativer Akt, der besondere Einsichten in die persönlichen Lebensthemen gibt und seelische Wunden heilen kann.
"Leben findet immer gerade jetzt statt."
Laurence Fotheringham
Wenn wir auf dem Papier spielen, den Formen und Farben nachgehen, experimentieren und uns ohne Zweck ausprobieren dürfen, erleben wir das Gefühl der Kindheit wieder, ohne Druck kreativ sein zu können.
So ist Ausdrucksmalen spielerisch und wirkt
belebend
entspannend
befreiend
erfrischend
Im Malprozess werden wir konfrontiert mit schwierigen Situationen. Wir lernen aus dem momentanen Bedürfnis, etwas hier und jetzt zu beantworten und zu lösen, und erleben, selbst die Antworten auf die Fragen zu finden und so Schwieriges zu meistern.
So ist Ausdrucksmalen pädagogisch und wirkt
motivierend
ermunternd
aufbauend
stärkend
Wenn ein Bild entsteht, schauen wir in einen Spiegel. Wir sehen, wie und was wir malen, können verstehen und verändern. Wir haben die Chance sichtbar zu werden, uns anzunehmen und für uns zu entscheiden.
So ist Ausdrucksmalen selbsterfahrend und wirkt
konkretisierend
unterstützend
stabilisierend
individualisierend
Wenn wir dem Bild gegenüberstehen, erleben wir Gefühle, die verschüttet waren. Wir begegnen alten Wunden und sprechen aus, was uns noch schmerzt.
So ist Ausdrucksmalen therapeutisch und wirkt
gefühlvoll
befreiend
klärend
kräftigend
Wenn wir uns im Bild begegnen, können wir uns mit jenen Seiten versöhnen, die ungeliebt und verachtet waren und wir erleben eine Ebene, die alles Erfahrene verbindet und annimmt.
So ist Ausdrucksmalen spirituell und wirkt
versöhnend
verbindend
befriedend